Projekt

Sächsischer Mittelstandsbericht 2018 – 2022

Auftraggeber: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
Projektlaufzeit: Oktober 2022 – September 2023
Bearbeitender Bereich:
Projektteam: Prof. Dr. Joachim Ragnitz, Grega Ferenc, Remo Nitschke

Fragestellung und Ziele des Projekts

Der allergrößte Teil der Unternehmen im Freistaat Sachsen ist von seiner Größe her (EU-Definition) als mittelständisch einzustufen; laut Erfassung durch das Unternehmensregister weisen 99,6% aller Unternehmen (rechtliche Einheiten) in Sachsen weniger als 250 Beschäftigte auf. Lediglich das Verarbeitende Gewerbe (186 Fälle) und das Gesundheits- und Sozialwesen (196 Fälle) weisen überhaupt nur eine größere Anzahl von Unternehmen mit mehr Beschäftigten auf. Gleichzeitig gibt es in Sachsen rund 17 300 rechtlich unselbständige Betriebe („Niederlassungen“) von Unternehmen, davon fast ein Drittel im Handel (rund 5 400 Betriebe).  Ziel des Projekts ist es, die Entwicklungen und Strukturen der mittelständischen Unternehmen in Sachsen in den Jahren 2018 bis 2022 zu analysieren und dokumentieren.

Methodische Vorgehensweise

Zunächst werden die wirtschaftsstrukturellen Indikatoren des vorangehenden Mittelstandsberichts 2015-2017 fortgeschrieben; darüber hinaus erfolgt auch eine Darstellung längerfristiger Entwicklungstrends. Wo eine Aufteilung nach Unternehmensgrößen nicht möglich ist, werden Angaben für Sachsen insgesamt dokumentiert.

Datenquellen

Für den Mittelstandsbericht werden zahlreiche administrative Datensätze auf Ebene des Freistaates Sachsen und des Bundes genutzt.

Ergebnisse

Es zeigte sich, dass der Umsatzanteil von kleinen und mittelständischen Unternehmen in Sachsen deutlich höher ist als im gesamtdeutschen Schnitt, was die besondere Bedeutung des Mittelstandes für die sächsische Wirtschaft verdeutlicht. Kleinstunternehmen stellen die mit Abstand größte Teilgruppe im sächsischen Mittelstand dar. Seit 2014 konnte der sächsische Mittelstand seine Umsätze je Unternehmen kräftig steigern, was insbesondere auf Umsatzsteigerungen bei den Kleinstunternehmen zurückzuführen ist. Auch mit Blick auf die Beschäftigung kommt dem sächsischen Mittelstand in Sachsen eine größere Bedeutung zu als in Deutschland insgesamt. Dabei zeigt sich ein rückläufiger Trend in der Zahl der Kleinstbetriebe (1-9 Beschäftige), während die Zahl der kleinen (10-49 Beschäftigte) und mittleren Betriebe (50-249 Beschäftigte) zunimmt. Auch die Zahl der Beschäftigten in Kleinstbetrieben ist rückläufig, wogegen sie für Großbetriebe (mehr als 250 Beschäftigte) steigt. Anhand von Daten des IAB-Betriebs-Historik-Panels wurde zudem die Wachstumsdynamik sächsischer Betriebe im Vergleich zu Ostdeutschland und Westdeutschland untersucht. In allen Regionen war der überwiegende Teil der Betriebe im Jahr 2021 noch in derselben Größenklasse wie zehn Jahre zuvor. Insgesamt ist die Wachstumsdynamik in Westdeutschland etwas ausgeprägter als in Sachsen und Ostdeutschland, die Unterschiede sind aber in vielen Bereichen nur gering. Sachsen zeigt sich lediglich beim Übergang von mittleren zu Großbetrieben etwas dynamischer als Ost- und Westdeutschland. Abschließend wurde basierend auf den strukturellen Besonderheiten des sächsischen Mittelstands eine SWOT-Analyse vorgenommen. Der Mittelstandsbericht wurde ergänzt um eine empirische Analyse der Sozialunternehmen in Sachsen; diese wurde von unserem Kooperationspartner ZSH vorgenommen.

Kontakt
Portraitbild Prof. Joachim Ragnitz

Prof. Dr. Joachim Ragnitz

Stellvertretender Leiter der ifo Niederlassung Dresden
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