Aufsatz in Zeitschrift

Japanischer Firmenübernahmen in Europa nehmen rapide zu

Hanns-Günther Hilpert
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1990

in: Japan Analysen Prognosen, 1990, Nr. 48/49, 10-19

Unternehmensakquisitionen japanischer Unternehmen in Europa und den USA weisen eine rasche Zunahme in den letzten Jahren auf. Waren es 1988 in Europa noch 53 Firmenübernahmen, hatte sich 1989 die Anzahl mit 114 bereits verdoppelt. Diese Entwicklung wird von Wachstumsüberlegungen japanischer Unternehmer im Rahmen von Internationalisierungsstrategien getrieben, die Marktanteile durch den Erwerb von Markennamen, Produktionskapazitäten und Vertriebsnetzen erlangen wollen. Auch die Befürchtung Absatz- und Beschaffungsmärkte mit Einführung des gemeinsamen Binnenmarktes 1992 an die Europäer zu verlieren trägt diesen Trend. Bei forschungsintensiven Branchen, wie der Elektro-und Pharmaindustrie bieten die FuE-Strukturen die notwendige Voraussetzung für eine konkurrenzfähige Weiterentwicklung der Produktion. Während Großbritannien und Frankreich mehr M&A-Transaktionen mit japanischen Unternehmen aufweisen, dürfte Deutschland aufgrund seiner marktführenden Stellung, seiner guten Beziehungen zu Osteuropa Ziel steigender M&A-Interessen werden.

Schlagwörter: Japan, Vereinigte Staaten, Direktinvestition, Fusion, Joint Venture, Deutschland, Auslandsniederlassung, Übernahme, Europäische Wirtschafts- und W