Aufsatz in Zeitschrift

Japans Direktinvestitionen in Europa - Europas Direktinvestitionen in Japan : Bestandsaufnahme und wirtschaftspolitische Empfehlungen

Angelika Ernst, Hanns-Günther Hilpert
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1990

in: ifo Schnelldienst, 1990, 43, Nr. 30, 07-21

In Japans Verflechtungen mit der Weltwirtschaft werden Kapitalströme neben den Handelsströmen zunehmend wichtiger. Als strategisch bedeutsam erweisen sich dabei vor allem die rapide gewachsenen japanischen Direktinvestitionen in den USA und Europa wie auch umgekehrt in Japan. Diese Entwicklung hat zu einer ambivalenten Diskussion geführt, die in vier wesentlichen Punkten Kritik übt: Japans Direktinvestitionen und Handelsungleichgewichte, das niedrige Niveau von Direktinvestitionen in Japan, schwache Verflechtung mit der Wirtschaft der Gastländer, das Entstehen technologischer Abhängigkeit. Seit 1985 haben sich die japanischen Direktinvestitionen in Europa um durchschnittlich 66% erhöht (1989: 14,8 Mrd.US-$). Die Firmenübernahmen (M & A) japanischer Unternehmen in Europa und in der Bundesrepublik werden häufiger. So übernahmen japanische Investoren 1988 53 und 1989 114 Firmen in Europa, davon 1988 44 und 1989 21 in der Bundesrepublik, aber in Japan werden Firmenübernahmen durch Ausländer noch nicht voll akzeptiert. Insgesamt bevorzugen japanische Industrieunternehmen den Standort Europa, und davon besonders die Niederlande, Frankreich, England, Spanien und Deutschland. Die Übertragung japanischen Managementstils in Europa hat ihre positiven (gewerblicher Bereich) und negativen (Büro) Seiten. Bei einer Gegenüberstellung der Direktinvestitionen gemessen am kumulierten Gesamtbestand zum 31.März 1990 zeigt sich, daß der ausländische Besitz von Direktinvestitionen in Japan 15,7 Mrd. US-$ und der japanische Besitz im Ausland 253,9 Mrd. US-$ betrug.Eines der größten Probleme für ausländische Investoren beim Aufbau einer Tochtergesellschaft in Japan ist die Personalbeschaffung und Personalentwicklumg. Eine Empfehlung für die Wirtschaftspolitik wäre, die schwachentwickelte Orientierung der deutschen Wirtschaft auf Japan zu verstärken und die Voraussetzungen für das Verständnis und für den Umgang mit der japanisc

Schlagwörter: Japan, Direktinvestition, Europa