Aufsatz in Zeitschrift

Kooperation, das Erfolgsgeheimnis japanischer Industriepolitik?

Helmut Laumer
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1990

in: Japan Analysen Prognosen, 1990, Nr. 53, 01-17

Ein wesentliches Element der japanischen Industriepolitik ist das enge Zusammenwirken von Staat und Wirtschaft. Dies wird auch durch eine starke Personalbewegung vom Ministerium zu den Unternehmen ausgedrückt. Das japanische Wirtschaftssystem ist ein eigenständiges System zwischen staatlicher Planung und freiem Unternehmertum. Die Wirtschaftspläne werden vom Wirtschaftsrat (bestehend aus Vertretern der Privatwirtschaft, den Gewerkschaften, Verbänden und Universitäten sowie der Economic Planning Agency (EPA) - dem Wirtschaftsplanungsamt - erstellt. Die Industriepolitik verfolgt dabei drei Ziele: 1. Förderung zukunftsorientierter und technologieintensiver Industriezweige. 2. Schutzmaßnahmen zur Erhaltung traditioneller Industrien. 3. Anpassungshilfen für strukturschwache Industriezweige. Als wichtigstes Instrumentarium zur Durchsetzung dieser Politik dienen alle Maßnahmen zur Förderung der Unternehmenskooperation und nicht mehr (wie früher) den protektionistischen Maßnahmen.

Schlagwörter: Japan, Industriepolitik, Staat, Wirtschaftspolitik, Personalwirtschaft, Informelle Kommunikation, Unternehmen, Ordnungspolitik, Strukturpolitik, Volkswirtschaftsplan