Aufsatz in Zeitschrift

Ressourcentransfer von den Entwicklungs- zu den Industrieländern ?

Rigmar Osterkamp
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1990

in: ifo Schnelldienst, 1990, 43, Nr. 10/11, 16-22

Der Aufsatz befaßt sich mit der Frage, inwieweit die Entwicklung des Netto-Ressourcenstromes als ein Indikator dafür dienen kann, daß das weltwirtschaftliche Umfeld einer Strukturanpassungspolitik hinderlich ist.Der Verfasser untersucht den Ressourcentransfer zwischen Industrie- und Entwicklungsländern anhand einer Analyse der Leistungsbilanz der Entwicklungsländer. Anschließend stellt er die Methode der Weltbank (Debitor Reporting System) und der OECD zur Erfassung des Ressourcenstromes vor. Er kommt zu dem Schluß, daß ausweislich ihres Leistungsbilanzdefizits ein Netto-Ressourcenabstrom im güterwirtschaftlichen Sinn aus den Entwicklungsländern als Gruppe nicht stattfindet, dies also kein Grund für Strukturanpassungsschwierigkeiten ist. Negative Werte ergeben sich nur für die reicheren Entwicklungsländer,vor allem die Asiens und die hochverschuldeten Länder Lateinamerikas. Allerdings sind unter dem Gesichtspunkt der Rohstoffpreise und des Zugangs zu Industriegütern schwerwiegende Behinderungen der Länder der Dritten Welt festzustellen.

Schlagwörter: Rohstoffhandel, Entwicklungsländer, Industriestaaten, Schulden , Leistungsbilanz, Finanzierung, Kapitalhilfe, Kredit, Zahlungsbilanz, Nichtregierungsorganisation