Beitrag zu Sammelwerk

Außenwirtschaftliche Herausforderungen beim Übergang zur Marktwirtschaft

Karl-Ernst Schenk
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1990

in: Queisser, Monika / Oppenländer, Karl H., Von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft : Chancen und Risiken für Ost und West, 1990, ifo Studien zur Ostforschung / 4, 283-302

Während früher versucht wurde, die Wettbewerbsfähigkeit durch Exportförderung und Importsubstitution zu verbessern, hat sich seit dem letzten Herbst in Osteuropa die Erkenntnis durchgesetzt,daß Wettbewerbsfähigkeit nicht ohne Wettbewerb und Wettbewerb nicht ohne Märkte zu erreichen ist. Grundsätzlich gibt es für die Länder Osteuropas zwei verschiedene Möglichkeiten, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Als erste Alternative kommt die kooperative Strategie in Frage, d.h. gemeinsame Bemühungen der RGW-Länder zur schrittweisen Herstellung der Konvertibilität ihrer Währungen, zur Beseitigung der Handelsschranken untereinander und gegenüber den westlichen Ländern. Für den Erfolg einer solchen Strategie gibt es historische Vorbilder, z.B. die westeuropäische Kooperation in der Nachkriegszeit, die zur Gründung der Europäischen Zahlungsunion führte und für die erfolgreiche Beseitigung von Handelsschranken die OECD. Trotz der Vorteile und der erfolgreichen Vorbilder für eine kooperative Strategie sind die Chancen für diesen Weg zur Wettbewerbsfähigkeit in Osteuropa sehr gering, da die betroffenen Länder zu heterogen sind. Der Herausforderungsgrad ist für die einzelnen Länder so unterschiedlich, daß für viele von ihnen die zweite Alternative, nämlich die autonome Strategie erfolgversprechender erscheint. Während die DDR beispielsweise vergleichsweise gute Voraussetzungen für die Herstellung der Wettbewerbsfähigkeit mitbringt, ist der Herausforderungsgrad in der UDSSR sehr viel höher.

Schlagwörter: RGW-Staaten, Internationaler Wettbewerb, Wirtschaftsreform

Enthalten in Zeitschrift bzw. Sammelwerk

Monographie (Autorenschaft)
Monika Queisser, Karl-Heinrich Oppenländer
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1990
ifo Studien zur Ostforschung / 4