Beitrag zu Sammelwerk

Die neue Rolle des Staates in der Wirtschaft - am Beispiel Polens

Irena Woycicka
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1990

in: Queisser, Monika / Oppenländer, Karl H., Von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft : Chancen und Risiken für Ost und West, 1990, ifo Studien zur Ostforschung / 4, 183-190

In Polen hat der Staat seit 1982 versucht, die unmittelbare Einmischung in die Wirtschaft zu reduzieren. Dadurch sind aber keine Märkte, sondern nur eine Schattenwirtschaft entstanden. Als die Regierung Mazowiecki eingesetzt wurde, war die Wirtschaft nicht mehr lenkbar. Inzwischen haben sich bereits fragmentarische Märkte herausgebildet. Das Gesetz zur Privatisierung der staatlichen Betriebe ist vorbereitet, aber noch nicht verabschiedet. Polen mangelt es vor allem an Fachleuten und an privatem Kapital. Die derzeitige Wirtschaftspolitik in Polen ist von einem Konflikt gekennzeichnet: Einerseits schreckt der Staat vor dirigistischen Maßnahmen zurück, andererseits muß er immer noch intervenieren. Als Preis für das Anti-Inflationsprogramm der Regierung sind große soziale Härten entstanden. Hier hält die Gesetzgebung zur Schaffung einer sozialen Infrastruktur nicht mit der Entwicklung Schritt.

Schlagwörter: Polen, Wirtschaftsreform

Enthalten in Zeitschrift bzw. Sammelwerk

Monographie (Autorenschaft)
Monika Queisser, Karl-Heinrich Oppenländer
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1990
ifo Studien zur Ostforschung / 4