Aufsatz in Zeitschrift

Spezifikation und Schätzung eines Lebenszyklusmodells des Arbeitsangebots

Reinhard Hujer, Reinhold Schnabel
Duncker & Humblot, Berlin, München, 1991

in: ifo Studien : Zeitschrift für empirische Wirtschaftsforschung, 1991, 37, Nr. 3-4, 272-296

In dieser Arbeit wird das Erwerbsverhalten verheirateter Frauen auf der Grundlage eines intertemporalen Modells des Arbeitsangebots und geeigneter Methoden der Mikroökonometrie unter Verwendung von Paneldaten analysiert. Inhaltliches Ziel der Untersuchung ist insbesondere die Abschätzung der Wirkung von Nicht-Arbeitseinkommen und Kinderzahl auf die Erwerbsentscheidung. Als theoretische Grundlage der Analyse dient ein Lebenszyklusmodell des Arbeitsangebots, welches zur Einbeziehung eines individuen-spezifischen und zeit-invarianten Terms in der Arbeitsangebotsfunktion führt. Es unterscheidet sich von statischen Modellen insbesondere in seinen Aussagen zur Bedeutung des Nicht-Arbeitseinkommens für die Erwerbsentscheidung. Die Implikationen dieses intertemporalen Modells für die ökonometrische Schätzung auf der Basis von Paneldaten werden in der Darstellung alternativer ökonometrischer Ansätze aufgegriffen, in der adäquate Random- und Fixed-Effects-Tobit-Modelle diskutiert werden. Mit Daten des sozio-ökonomischen Panels der Bundesrepublik Deutschland (West) werden diese alternativen Ansätze geschätzt und die Ergebnissse sowohl unter methodischen als auch inhaltlichen Gesichtspunkten interpretiert. Hierbei wird durch den Vergleich alternativer ökonometrischer Ansätze die Bedeutung einer adäquaten Längsschnittmodellierung gegenüber statischen Querschnittmodellen unterstrichen.

Schlagwörter: Mikroökonomik, Lebenszyklus, Erwerbspersonenpotential, Deutschland, Frauen, Arbeitswelt