Aufsatz in Zeitschrift

Baugewerbe (Ost) : Geschäftsaussichten eingetrübt

Joachim Gürtler
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1992

in: ifo Wirtschaftskonjunktur, 1992, 44, Nr. 12, T21-T22

Die Geschäftslage in der ostdeutschen Bauwirtschaft blieb im Oktober 1992 weitgehend unverändert. Die Geschäftserwartungen für das nächste halbe Jahr haben sich hingegen weiter leicht verschlechtert; per saldo überwogen erstmals seit zwei Jahren wieder die pessimistischen Stimmen. Das Geschäftsklima hat sich somit abermals abgekühlt. Die Bautätigkeit ist erneut gestiegen. Der Beschäftigungsabbau wird sich im ostdeutschen Baugewerbe auch in den nächsten drei bis vier Monaten eher verstärkt fortsetzen: Per saldo rechnete reichlich ein Drittel der Firmen mit Freisetzungen; betroffen ist weiterhin vorwiegend der Verwaltungsbereich. Im Tiefbau blieb das Geschäftsklima nahezu unverändert. Bei der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage hielten sich positive und negative Stimmen die Waage; knapp drei Viertel der Testteilnehmer - etwas mehr als im Vormonat - registrierten einen befriedigenden Geschäftsverlauf. Hinsichtlich der weiteren Entwicklung äußerten sich die Baufimren weiterhin eher skeptisch. Im Hochbau überwogen die negativen Urteile zur Geschäftslage ähnlich häufig wie im September; immerhin registrierten aber reichlich 60% der Testteilnehmer einen befriedigenden Geschäftsverlauf. Die Einschätzung der Geschäftsaussichten für das nächste halbe Jahr fiel hingegen erneut weniger zuversichtlich aus: positive und negative Stimmen hielten sich die Waage. Auf eine Verbesserung der aktuellen Geschäftslage deuten die Meldungen aus dem Fertigteilhochbau hin. Die Geschäftserwartungen für das nächste halbe Jahr haben sich weiter verschlechtert.

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