Aufsatz in Zeitschrift

Deutsch-japanische Technologiebilanzen

Hanns-Günther Hilpert
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1992

in: Japan Analysen Prognosen, 1992, Nr. 76, 25-31

Im deutsch-japanischen Technologieverkehr konnte die BRD, konträr zum deutschen Defizit in seinen Technologietransaktionen mit der ganzen Welt, stets einen Überschuß erzielen. Die sektorale Analyse, die nur nach deutschen Quellen möglich ist, zeigt zudem, daß deutsche Unternehmen der Elektrotechnik einschließlich der Datenverarbeitung im Technologieverkehr mit Japan die größten Einnahmen erzielen konnten. Überraschenderweise folgt erst an zweiter Stelle die Chemie, die im internationalen Verkehr von allen deutschen Branchen weltweit die höchsten Patent- und Lizenzeinnahmen erzielt und der in Japan mehr als anderen Branchen eine gewisse Marktdurchdringung gelungen ist. Aus der Diskrepanz kann geschlossen werden, daß es vermutlich deutschen Chemieunternehmen in Japan in stärkerem Maße als Unternehmen anderer Branchen gelungen ist, ihre Erfindungen in Japan selbst zu vermarkten anstatt sie an japanische Unternehmen zu verkaufen. Auf niedrigerem Niveau befinden sich die Lizenzeinnahmen der Metallerzeugung und Metallverarbeitung, zu der auch der Maschinenbau und der Automobilsektor gehören, und die sonstigen Wirtschaftszweige.

Schlagwörter: Technologie, Japan, Konjunktur, Branche, Region, Deutschland, Einnahmen, Ausgaben, Patent, Erfindung