Erklärungsansätze zum Rückgang der Sparquote der privaten Haushalte in den USA während der 1980er Jahre

Der Rückgang der Sparquote der natürlichen Personen in den USA während der 80er Jahre, den die NIPA-Statistiken ausweisen, kann wohl zum größten Teil Fehlern der statistischen Meßmethoden zugerechnet werden. Dazu zählen der Tatbestand, daß Arbeitgeberbeiträge in private Sozialversicherungfonds schon beim Abfließen aus dem Unternehmen dem Einkommen der privaten Haushalte zugerechnet werden und nicht erst, wenn sie zur Auszahlung an die begünstigten Haushalte gelangen, das genau umgekehrte Verfahren bei den Rentenkasse der Einzelstaaten und Kommunen für ihre Bediensteten, und die Nicht-Berücksichtigung von Vermögenswertänderungen, ja auch die Nichtberücksichtigung von Geldwertänderungen mit ihren Auswirkungen auf die Realverzinsung von Vermögen. Inflationsbereinigte Sparquotenberechnungen weisen nämlich einen Anstieg der Sparquote 1981-86 gegenüber dem Fünfjahreszeitraum zuvor aus. Soweit jedoch ein Rückgang stattgefunden hat, finden sich dazu in der Literatur vor allem folgende Erklärungensfaktoren an prominenter Stelle: 1. Der Zugang zu Kredit für Konsumzwecke ist durch die Verbreitung von Kreditkarten, durch den überproportionalen Anstieg der Ratenkredite und durch die relative steuerliche Begünstigung von Hypothekenkredit auch für Konsumzwecke für amerikanische Haushalte in den 80er Jahren erleichtert worden. Allgemein ausgedrückt hat ein Abbau der Liquiditätsschranke stattgefunden, die aus Unvollkommenheiten des Kapitalmarktes resultieren kann.2. Wegen des Rückgangs der Geburtenraten ist der Anreiz geringer geworden, für Nachlässe an Kindern zu sparen. 3. Die Einkommenssituation der Rentnerhaushalte hat sich in den 80er Jahren deutlich verbessert. Zusammen mit den Verbesserungen in der finanziellen Absicherung von Mittelstandshaushalten gegen die üblichen Lebensrisiken und in ihrer Altersvorsorge durch öffentliche und private Versicherungen hat dies im Sinne der Lebenszyklus