Aufsatz in Zeitschrift

Längerfristige Konzeption der Wohnungspolitik - zwischen Versorgungsansprüchen und Marktorientierung


ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1992

in: ifo Schnelldienst, 1992, 45, Nr. 22, 08-12

Im Rahmen des in München stattfindenden "Ifo Baugesprächs" konnte Dr. Irmgard Schwaetzer MdB, Bundesministerin für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, für das Referat mit dem Thema: "Längerfristige Konzeption der Wohnungspolitik - zwischen Versorgungsansprüchen und Marktorientierung" gewonnen werden. Die Wohnungssituation, so die Bundesministerin ist derzeit von gravierenden Problemen in West- und Ostdeutschland gekennzeichnet. Ein typisches Merkmal des Wohnungsmarktes ist es zum Beispiel, daß nur etwa 1% des gesamten Angebots an Wohnungen jährlich neugebaut werden. Allein aus diesem Grund sind Schwierigkeiten in der Wohnungsversorgung in den Fällen geradezu unvermeidlich, in denen die Nachfrage sprunghaft und unvorhersehbar steigt. Ein unelastisches Wohnungsangebot erzwingt somit staatliche Aktivitäten auf dem Wohnungsmarkt. Ein freies Spiel der Kräfte würde die sozial Schwachen an die Wand drücken. Hier muß der Staat einen funktionsfähigen Ordnungsrahmen schaffen. Es müssen diejenigen Haushalte versorgt werden, die ohne staatliche Hilfe nicht angemessen mit Wohnraum versorgt werden können. Insgesamt werden erste Reaktionen auf die Wohnungspolitik spürbar: Im letzten Jahr wurden im Westen 315 000 Wohnungen fertiggestellt, für das laufende Jahr erwartet man 350 000 bis 370 000 Wohnungen nach 400 000 Genehmigungen im Vorjahr, so die Ministerin.

Schlagwörter: Wohnungspolitik, Wohnungsmarkt, Deutschland