Aufsatz in Zeitschrift

Wohin führt die Europäische Währungsunion?

Willi Leibfritz
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1992

in: ifo Schnelldienst, 1992, 45, Nr. 11, 03-08

Der Vertrag über die Europäische Währungsunion schafft durch den Einbau mehrerer "Sicherheitssysteme" im Prinzip alle Voraussetzungen für eine stabile EG-Währung. Eine Gefahr für die Stabilität könnte sich allerdings dann ergeben, wenn die Eintrittskriterien - die in dem Beitrag im einzelnen abgehandelt werden - verwässert werden, um möglichst vielen Ländern die Mitgliedschaft zu erlauben. Eine höhere Regionalförderung zur Vorbereitung der strukturschwächeren Länder auf die Währungsunion könnte dagegen anhaltende Stützungsmaßnahmen erforderlich machen und damit zu einer größeren fiskalischen Belastung der Zahlerländer führen. Die Währungsunion kann daher nur dann funktionieren, wenn nicht allein die Mitgliedsländer, sondern auch die EG selbst Haushaltsdisziplin üben.

Schlagwörter: Europa, Währungsunion, Preisniveaustabilität, Öffentlicher Haushalt, Inflationsrate, Finanzmarkt, Finanzierung, 1991