Beitrag zu Sammelwerk

Inflation und Antiinflationspolitik in der UdSSR

S. M. Nikitin
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1992

in: Oppenländer, Karl H., Aktuelle Probleme beim Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft : ifo/IMEMO-Symposium am 2. und 3. September 1991 in Moskau, 1992, ifo Studien zur Ostforschung / 6, 87-95

Für den Fall, daß ihre Einheit bewahrt bleibt, hängen die wirtschaftlichen Aussichten der Russischen Föderation vor allem von den konzipierten wirtschaftlichen Reformprogrammen sowie von den Beziehungen zu den ehemaligen Sowjetrepubliken ab. Wenn der Kurs auf die Freigabe der Preise nur bzw. vorwiegend verfolgt wird oder falls die Maßnahmen gegen die Inflation sich als zu schwach oder unzureichend erweisen sollten, darf man mit folgenden Ergebnissen rechnen: 1. Der Kampf um die Erhöhung der Löhne wird zunehmen und die Lohn-Preis-Spirale wird noch rascher zunehmen. 2. Die Hyperinflation wird die weitere Erhöhung der Ausgaben des Staatshaushaltes fördern. 3. Das Funktionieren der Wirtschaft unter den Bedingungen der Hyperinflation wird immer mehr Papiergeld erfordern. 4. Es gibt keinen Grund zu erwarten, daß ein gewaltiger Preisanstieg zu einer dauerhaften Beseitigung des Warenmangels führen wird. 5. Die Hyperinflation wird verschiedene "Schiebergeschäfte" fördern und sich äußerst negativ auf das normale Unternehmertum im Produktionsbereich auswirken.

Schlagwörter: Inflation, Sowjetunion, Preis

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Monographie (Autorenschaft)
Karl-Heinrich Oppenländer
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1992
ifo Studien zur Ostforschung / 6