Monographie (Autorenschaft)

Die strukturschwachen Gebiete der Gemeinschaft im Vorfeld von EG '92 : Problemlagen, Entwicklungstrends und Perspektiven

Jochen Reuter
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1992

ifo Studien zur Regional- und Stadtökonomie / 2

Ziel der Arbeit war es, einen empirischen Beitrag zur Klärung der Frage nach den räumlichen Auswirkungen des EG- Binnenmarktes zu erbringen. Untersuchungsgegenstand waren die strukturschwachen Gebiete Italiens, des Mezzogiorno, der die Regionen Abruzzen, Molise, Kampanien, Apulien, Basilikata, Kalabrien sowie die beiden Inseln Sardinien und Sizilien umfaßt und die Spaniens mit Andalusien, Asturien, Galizien, Kastillien-Leon, Kastillien-La Mancha, Valencia, Murcia, Extremdura und die Kanarischen Inseln. In Italien umfassen diese Gebiete 40% der Gesamtfläche und ca. 36,6% der Gesamtbevölkerung.In Spanien beträgt der Anteil an der Gesamtfläche 76,1% und ca. 58% der Bevölkerungsanteil. Besondere Aufmerksamkeit wurden den Problemkreisen "Direktinvestitionen" und " Infrastruktur" gewidmet, da diese die Ursachen für die befürchteten räumlich divergierenden Entwicklungstenzen sind. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, daß durch das EG '92 Projekt räumlich divergierende Entwicklungsläufe eine zusätzliche Verschärfung erfahren. Die Politik der Europäischen Gemeinschaften sind zu einseitig auf das umfassende Deregulierungskonzept EG-Binnenmarkt konzentriert. Aber dazu muß parallel ein Steuerungs- und Korrekturmechanismus auf politischer Ebene errichtet werden, um den unerwünschten räumlichen Konzentrationen und Polarisierungen entgegenwirken zu können.

Schlagwörter: EU-Binnenmarkt, Strukturschwacher Raum, Direktinvestition, Infrastruktur, Regionalpolitik, Italien, Spanien