Aufsatz in Zeitschrift

Verkehrskonjunktur 1993 : Weitere Abschwächung im Westen - anhaltende Erholung im Osten

Hildegard Arnold-Rothmaier, Ralf Ratzenberger, Jörg Schneider
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1993

ifo Wirtschaftskonjunktur, 1993, 45, Nr. 02, A1-A41

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in beiden Teilen Deutschlands schlägt sich 1993 in der Verkehrskonjunktur entsprechend nieder. In Westdeutschland wird die Verkehrsnachfrage sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr schwächer expandieren als im Vorjahr. In Ostdeutschland führt die weitere Erholung zu einem Anstieg des Beförderungsaufkommens in beiden Bereichen. Im Personenverkehr Westdeutschlands können, wie schon im Vorjahr, alle Verkehrsträger Aufkommenssteigerungen erwarten. Sie fallen aber durchgängig geringer aus als 1992. Der Luftverkehr nimmt insgesamt erneut am stärksten zu,wird im Fernverkehr aber vom Eisenbahnverkehr noch übertroffen. In Ostdeutschland ist erstmals seit der Vereinigung Deutschlands ein Wachstums der gesamten Personenverkehrsnachfrage zu erwarten. Es kommt zwar erneut in erster Linie durch den Anstieg des Individualverkehrs zustande. Allerdings wird auch der Schrumpfungsprozeß im Eisenbahn- und im öffentlichen Straßenpersonenverkehr nahezu gestoppt. Für den Luftverkehr ist nochmals das bei weitem kräftigste Nachfrageplus zu erwarten. Der Güterverkehr Westdeutschlands wird 1993 aufgrund der rezessiven Konjunktureinflüße und der Montankrise nur leicht zunehmen. Überdurchschnittliche Steigerungen können erneut der Straßengüterfern- und -nahverkehr erwarten. Geringer fällt das Wachstum im Luftfrachtverkehr und bei den Pipilines aus. Die Eisenbahnen und Binnenschiffahrt müssen ebenso wie die Seeschiffahrt mit spürbaren Rückgängen des Beförderungsaufkommens rechnen. In Ostdeutschland erreicht das Wachstum des Güterverkehrs infolge des gesamtwirtschaftlichen Produktionsanstiegs nochmals fast das Vorjahresniveau. Am stärksten erhöht sich auch hier der Straßenverkehr. Ebenfalls ein klarer Aufwärtstrend ist bei der Seeschiffahrt zu erkennen. Für die Binnenschiffahrt und die Pipelines sind geringere Zunahmen zu erwarten. Neue

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