Aufsatz in Zeitschrift

Deutsche Wirtschaft : Konjunkturaufschwung gewinnt an Breite und Tempo

Gernot Nerb, Alexander Juchems, Josef Körner, Erich Langmantel, Wolfgang Meister, Frauke Neumann, Wolfgang Nierhaus
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1994

in: ifo Wirtschaftskonjunktur, 1994, 46, Nr. 07, A1-A26

In der westdeutschen Wirtschaft haben die Auftriebskräfte eindeutig die Oberhand gewonnen. Die Erholung nahm ihren Ausgang vom Export. Zunehmend gehen nunmehr Auftriebsimpulse auch von den Ausrüstungs- und Lagerinvestitionen aus. Der private Konsum entwickelte sich kräftiger als aufgrund der Realeinkommensentwicklung zu erwarten war. In den neuen Bundesländern hat sich der wirtschaftliche Aufholprozeß deutlich beschleunigt. Die Impulse kommen hier weiterhin von der Investitionsseite. Das gesamtwirtschaftliche Wachstum wird in Deutschland 1994 bei 2% und 1995 bei 3% liegen. In Westdeutschland wird sich das Expansionstempo von 1,5% in 1994 auf 2,5% in 1995 beschleunigen, in den neuen Bundesländern bewegt sich die Zuwachsrate des realen Bruttoinlandsprodukts sowohl 1994 wie 1995 zwischen 8% und 9%. Erwartungsgemäß schlägt sich die Produktionsausweitung bisher noch wenig auf dem Arbeitsmarkt nieder. Inzwischen hat sich im Westen die Zahl der Kurzarbeiter auf rund ein Drittel des Wertes vor Jahresfrist zurückgebildet. In den neuen Bundesländern halten sich Personalabbau und die Schaffung neuer Arbeitsplätze zur Zeit etwa die Waage. Im Westen überwiegen demgegenüber wohl noch bis Jahresende 1994 die Personalfreisetzungen. Ende nächsten Jahres wird die Beschäftigtenzahl um 220 000 höher sein als Ende 1994. Trotz der verbesserten Beschäftigungsperspektiven wird die Arbeitslosigkeit weiterhin ein zentrales Problem bleiben. In Westdeutschland wird die Zahl der Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt 1994 und 1995 bei rund 2,6 Millionen liegen, dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 8,4%. In Ostdeutschland wird 1995 die Arbeitslosenquote sinken, wenn auch in geringem Maße. Im Jahresdurchschnitt 1995 dürfte die Zahl der Arbeitslosen 1,15 Millionen bertragen. In beiden Tei

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