Aufsatz in Zeitschrift

Die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen der Europäischen Union zu den Visegrádstaaten

Petra Brunner
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1994

in: ifo Schnelldienst, 1994, 47, Nr. 14, 14-22

Nach dem Ende des Ostwestkonflikts verändern sich die politischen und wirtschaftlichen Strukturen Europas und führen zu einer Neuausrichtung der außenpolitischen und wirtschaftlichen Beziehungen der Europäischen Union gegenüber den Osteuropäischen Staaten. Der Bericht gibt einen Überblick über die bisherigen Beziehungen der EU zu den Visegrádstaaten (Polen, Ungarn, Tschechische und Slowakische Republik). Ausgewählte Konjunkturdaten und -prognosen aus Ländern Mittel- und Osteuropas werden im Zusammenhang mit den Strategien und Maßnahmen der EU gegenüber den Visegrádstaaten vorgestellt. Zu einer stärkeren Heranführung der osteuropäischen Länder an die EU gehört der Abbau nichttarifiärer Handelshemmnisse und eine Reform der europäischen Agrarpolitik. Die Vorteile eines größeren Marktes und einer stärkeren Position in der internationalen Politik müssen den Nachteilen, wie Abbnahme der Effizienz der Entscheidungsfindung, finanzielle Belastung, aufsteigende Konkurrenz um Arbeitsplätze und strukturelle Anpassungszwänge, besonders abgewägt werden. Ein Konzept der abgestuften Integration, also eine europäische Intgration mit verschiedenen Geschwindigkeiten, könnte ein zukünftiges Modell für Europa sein.

Schlagwörter: Polen, Ungarn, Tschechoslowakei, Europapolitik, Konjunktur, Handelsabkommen, Handelskooperation, Agrarpolitik, Markteintritt, Kosten