Aufsatz in Zeitschrift

Großhandel (Ost) : Geschäftslage verbessert

Hans Russ
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1994

in: ifo Wirtschaftskonjunktur, 1994, 46, Nr. 01, T23-T24

Die ostdeutschen Großhandelsunternehmen stuften ihre Geschäftslage im Dezember 1993 deutlich weniger negativ ein als im Vormonat, obwohl der Umsatz hinter dem Ergebnis vom Vorjahr zurückblieb. Die Zahl der Meldungen über zu große Lager nahm zwar ab, per saldo galt der Bestand an unverkaufter Ware aber immer noch bei gut einem Fünftel der Firmen als zu groß. Die Beschäftigungslage dürfte sich weiter verschlechtern: Nach wie vor rechnet per saldo knapp ein Fünftel der Testteilnehmer mit Personalabbau in den nächsten drei Monaten. Über einen positiven Geschäftsverlauf konnte der Großhandel mit Rohstoffen, Halbwaren und Investitionsgütern berichten. Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich allerdings nur ein leichter Umsatzzuwachs. Im Handel mit Konsumgütern verbesserte sich in der Sparte Wäsche, Bekleidung und Schuhe zwar die Geschäftslage, sie wurde per saldo aber immerhin noch von gut einem Drittel der Testteilnehmer als unbefriedigend eingestuft. Das Umsatzergebnis vom Vorjahr wurde deutlich verfehlt, und der große Lagerdruck hielt an. Auf eine günstigere Geschäftslage lassen die Meldungen des Großhandels mit Nahrungs- und Genußmitteln schließen, wenngleich sie per saldo immer noch als unbefriedigend bezeichnet wurde. Die Nachfrage zog zwar gegenüber dem Vormonat an, die vergleichbaren Vorjahresumsätze wurden dennoch deutlich verfehlt.

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