Aufsatz in Zeitschrift

Ostöffnung und Reformpolitik in den ostmitteleuropäischen Staaten : Auswirkungen auf die Wirtschaft Bayerns

Donata Hoesch, Hartmut Lehmann
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1994

in: ifo Schnelldienst, 1994, 47, Nr. 30, 14-23

Die Untersuchung der Handelsströme zwischen Bayern und Osteuropa sowie eine Analyse der Direktinvestitionen bayerischer Industrieunternehmen in den osteuropäischen Reformstaaten ergeben, daß die Auswirkungen der Ostöffnung auf Bayern bisher eher gering waren: Es kam weder zu einer substantiellen Umorientierung des Handels noch zu einer bedeutsamen Auslagerung von Arbeitsplätzen. Neben der weltweiten Rezession sind wahrscheinlich die noch immer ungünstigen Rahmenbedingungen, die westliche Firmen in Osteuropa vorfinden, ausschlaggebend dafür, daß der Fall des Eisernen Vorhangs sich bisher nicht stärker auf die bayerische Wirtschaft ausgewirkt hat. Mittelfristig dürften jedoch die positiven Effekte der Ostöffnung überwiegen. Dafür spricht vor allem die lange Grenze, die Bayern mit der Tschechischen Republik hat, dem Land mit den günstigsten Rahmenbedingungen für westliche Wirtschaftsaktivitäten und den besten Aussichten auf ein rasches Wirtschaftswachstum.

Schlagwörter: Reform, Osteuropa, Bayern, RGW-Staaten, Volkswirtschaft, Handel, Direktinvestition, Unternehmen, 1994.02, Visegrad-Staaten