Publizitätsvorschriften für japanische Aktiengesellschaften

Ausgehend von einer Beschreibung der Aktiengesellschaft und deren Stellung und Einfluß auf dem japanischen Markt wird in folgenden dargestellt, wie die japanischen Aktiengesellschaften bilanzieren und nach welchen Regeln und Gesetzten sie dabei vorgehen. Da es für japaniche Unternehmen eine Art Prestigefrage ist, die Rechtsform der Aktiengesellschaft anzuwenden, gibt es auch eine sehr große Zahl kleiner und mittelgroßer Aktiengesellschaften. Gründungsvorschriften, Organe und Aufgabenverteilung einer Aktiengesellschaft sind im japanischen Handelsgesetzbuch verankert. Hier sind auch die Rechnungslegungsvorschriften niedergelegt, die sich je nach Unternehmensgröße unterscheiden. Aktiengesellschaften, die an einer japanischen Börse notiert sind, unterliegen einer zusätzlichen Publizitätspflicht nach dem Wertpapierverkehrsgesetz. Dem Finanzministerium muß jährlich ein Finanzbericht eingereicht werden, der veröffentlicht wird. Der Bericht nennt die Bestandteile des Jahres- bzw. Börsenberichts und führt die Gliederung des Finanzberichts und die Positionen der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV), der Gewinnverwendungsrechnung und wichtige japanische Finanzkennziffern in japanischer Sprache mit deutscher und englischer Übersetzung auf. Für viele japanische Aktiengesellschaften sind diese Informationen in englisch- oder japanischsprachigen Datenbanken vorhanden. Sieht man die Verfahrensweise der Rechnungslegung der japanischen Aktiengesellschaften im Gesamtzusammenhang des japanischen Unternehmensdenkens, scheint das japanische Rechnungswesen eher markt- und strategieorientiert zu sein als das anderer Länder. Die Strategie japanischer Unternehmen ist es, nicht nach dem Gesichtpunkt der Kostenkontrolle zu arbeiten, sondern viel mehr nach dem Prinzip der Kostenplanung und Kostensenkung.