Aufsatz in Zeitschrift

Strategische Allianzen in der Halbleiterindustrie

Hanns-Günther Hilpert
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1994

in: Japan Analysen Prognosen, 1994, Nr. 97/98, 30-37

Der Aufsatz behandelt die immer größere Bedeutung von Allianzen zwischen Unternehmen der Mikroelektronik. In diesem speziellen Fall wird die sehr kostenintensive Halbleiterbranche behandelt. Der Zusammenschluß im Forschungs- und Entwicklungsbereich wird vor allem von Kosten- und Marktmotiven beeinflußt. Der Bericht unterscheidet zwischen Burdensharing-, Volumen-, Kompetenz- und Markterschließungsallianzen. Charakteristisch für strategische Allianzen der Halbleiterindustrie ist das komplementäre Verhältnis zwischen amerikanischen und europäischen auf der einen Seite und asiatischen Unternehmen auf der anderen Seite, in Bezug auf die einzubringende Technologie. Durch die Internationalisierung der Forschung ergeben sich aus diesen Allianzen auch Konzequenzen für die Wirtschaftspolitik. Strategische Allianzen ermöglichen ausländischen Unternehmen die Teilhabe an Forschungsergebnissen, die im Rahmen einer nationalen FuE-Politik, oft mit erheblicher finanzieller Förderung, erarbeitet wurden. Auch ist eine staatliche Beeinflußung der Standortentscheidung der einheimischen Konzerne nur schwer möglich. Weiterhin wird eine Abschottung des Heimmarktes gegenüber Lieferungen ausländischer Hersteller unterlaufen. Ein weiterer Aspekt der Wirtschaftspolitik ist die Verhinderung von wettbewerbsbeschränkendem Verhalten, wobei sich die Mißbrauchsaufsicht nationaler Kartellämter stets nur auf das Inland beziehen kann.

Schlagwörter: Japan, Vereinigte Staaten, Europa, Kooperation, Halbleiterindustrie, Korea (Demokratische Volksrepu, Wirtschaftspolitik, Wettbewerb, Mikroelektronik, Technologie