Aufsatz in Zeitschrift

Wie stark wird der Investitionsaufschwung?

Wolfgang Gerstenberger
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1994

in: ifo Schnelldienst, 1994, 47, Nr. 36, 8-14

Die vor einem Jahr für 1994 prognostizierte Erholung der gesamtdeutschen Investitionskonjunktur ist eingetreten. Trotz des Zinsanstiegs wird damit gerechnet, daß sich der Investitionsaufschwung 1995 fortsetzt. Die mittelfristige Entwicklung der deutschen Unternehmensinvestitionen wird maßgeblich von den weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, der Zinsentwicklung und der Wirkung der Haushaltskonsolidierung auf die Binnennachfrage bestimmt. In einem günstigen internationalen Umfeld und bei niedrigen Zinsen (Szenario A) sind die expansiven Momente stärker als die retardierenden Effekte der Budgetkonsolidierung, es kommt in größerem Umfang zu Erweiterungsinvestitionen. In einem ungünstigeren Szenario B überwiegen die dämpfenden Effekte der Haushaltskonsolidierung, die Binnennachfrage wächst nur verhalten. Im Falle krisenhafter Entwicklungen im internationalen Umfeld und/oder einer Fortsetzung des steilen Anstiegs der Langfristzinsen ist auch ein Rückschlag der Unternehmensinvestitionen nach 1995 nicht auszuschließen.

Schlagwörter: Deutschland, Gesamtwirtschaftliche Investit, Verarbeitendes Gewerbe, Investitionsgut, Investitionsgüterindustrie, Unternehmen, Branche