Aufsatz in Zeitschrift

Wohnungsversorgung bis 2000 : nur langsamer Abbau des Defizits ; "ifo Bauvorausschätzung" korrigiert Niveau des Wohnungsbestandes und aktualisiert Versorgungsindikator

Tamas Görhely, Volker Rußig
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1994

in: ifo Schnelldienst, 1994, 47, Nr. 09, 09-15

Der Bericht geht zunächst auf das Problem einer korrekten Aktualisierung des Wohnungsbestandes durch amtliche Fortschreibung von Vollzählungen ein. Der Wohnungsbestand, der durch amtliche Fortschreibung ermittelt wurde, ist überhöht. Die Diskrepanz zwischen rechnerisch und tatsächlich verfügbarem Wohnbestand wird in dieser Dekade noch auf 1 Mill. ansteigen. Hieraus resultieren Risiken der Fehlbeurteilung durch die Wohnungspolitik sowie bei Investoren und Wohnungsnachfragern. Die ifo Prognosen basieren auf Vorausschätzungen der Wohnungsfertigstellungen und der Neuschätzungen der Wohnungsabgänge. Die an normativen Vorgaben orientierte Wohnversorgung hat sich demnach seit 1980 in Westdeutschland permanent verschlechtert. Die Perspektiven für die künftige Entwicklung der Nachfrage nach Wohnraum und damit nach Wohnungsbauleistungen sind positiv zu bewerten. Die Mitte der achtziger Jahre eingetretene Trendwende nach oben beim Wohnungsbauvolumen wird sich stabilisieren und weiter verstärken. Eine generelle Verbesserung der Wohnungsversorgung wird allerdings nur langsam erreicht.

Schlagwörter: Wohnungsversorgung, Wohnungsbestand, Deutschland, Deutschland