Monographie (Autorenschaft)

Japans technische Intelligenz : Personalstrukturen und Personalmanagement in Forschung und Entwicklung

Gerhard Wiesner, Angelika Ernst
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1994

ifo Studien zur Japanforschung / 7

In der Japanbeobachtung gewinnen technische Aspekte zunehmend an Bedeutung. Während Japans außenwirtschaftliche Erfolge in den siebziger und achtziger Jahren primär auf das Kosten- und Qualitätsmanagement seiner Industrie und auf spezifische Marktstrategien zurückgingen, kann es mittlerweile seine Positionen auch aufgrund seines Leistungsstands ausbauen. Die im Ingenieurbereich auf den ersten Blick eindrucksvollen quantitativen Leistungen des japanischen Hochschulsystems relativieren sich doch stark angesichts der qualitativen Schwachstellen. Ein die gesamte Nachfrage abdeckendes Angebot an hinreichend ausgebildeten Technikern, Ingenieuren oder gar Naturwissenschaftlern ist damit nicht gegeben. Das bis zum ersten Studienabschluß erlangte Wissen bietet den japanischen Jungingenieuren keine abgerundete Qualifikation, sondern lediglich Grundlagen für den späteren Aufbau eines tragfähigen beruflichen Profils. Für technisch-naturwissenschaftliche Erkenntnisse haben die Beschäftigten in Forschung und Entwicklung eine Schlüsselstellung. Zwei Hauptpunkte lassen sich hier als Fazit nennen: Quantitativ ist die FuE-Beschäftigung Japans weniger gewichtig, als es die gängigen international verfügbaren Daten annehmen lassen; die qualitativen Merkmale deuten indessen auf eine hohe Leistungsfähigkeit in Kernbereichen und auf Flexibilitäten im Ausgleich von Defiziten hin.

Schlagwörter: Japan, Industrie, Ingenieure, Technische Berufe, Forschung, Arbeitsmarkt, Weiterbildung, Hochschule, Beschäftigung, Technologie