Aufsatz in Zeitschrift

Baugewerbe (Ost) : Geschäftsklima nahezu unverändert

Joachim Gürtler
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1995

in: ifo Wirtschaftskonjunktur, 1995, 47, Nr. 03, T21-T22

Unwesentlich verändert haben sich im Februar 1995 im Baugewerbe der neuen Bundesländer sowohl die Urteile zur aktuellen Geschäftslage als auch die Erwartungen für die Geschäftsentwicklung der kommenden sechs Monate: Die Befragungsteilnehmer beurteilten ihre Geschäftssituation als nicht ganz zufriedenstellend, per saldo knapp ein Zehntel der Unternehmen rechnete mit einer Verbesserung im weiteren Geschäftsverlauf. Fast jeder zweite Betrieb berichtete, daß die Bauproduktion vom naßkalten Winterwetter behindert wurde. Der Beschäftigungsabbau im Baugewerbe der neuen Bundesländer scheint sich auch in den nächsten drei bis vier Monaten in nahezu unverändertem Ausmaß fortzusetzen: Per saldo erwartete im Januar und Februar saisonbereinigt rund ein Fünftel der Baufirmen Freisetzungen. Im Tiefbau der neuen Bundesländer blieb der Geschäftsverlauf recht unbefriedigend; zur weiteren Entwicklung äußerten sich die Testteilnehmer genauso zurückhaltend wie im Januar, positive und negative Stimmen hielten sich nur die Waage. Die Bautätigkeit, die bei nahezu zwei Drittel der Unternehmen vom Winterwetter beeinträchtigt wurde, wies saisonbereinigt eine leichte Zunahme auf. Den Befragungsergebnissen zufolge setzte sich die rückläufige Preisentwicklung in nahezu unverändertem Ausmaß fort. An dieser Tendenz wird sich nach Ansicht der Testteilnehmer auch in den nächsten Monaten kaum etwas ändern. Im ostdeutschen Hochbau ergab sich die Verbesserung des Geschäftsklimas ausschließlich aus der Beurteilung der aktuellen Lage; der Geschäftsverlauf wurde wieder als weitgehend zufriedenstellend bewertet; einen günstigeren Geschäftsverlauf verzeichneten dabei weiterhin die Unternehmen im Wohnungsbau. Die Geschäftserwartungen waren nach wie vor von Optimismus geprägt. Im Fertigteilhochbau galt der aktuelle Geschäftsverlauf trotz einer leichten Abschwächung gegenüber dem Vormonat weiterhin als

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