Aufsatz in Zeitschrift

Besteuerung der Land- und Forstwirtschaft in ausgewählten EU-Partnerländern

Rüdiger Parsche, Matthias Steinherr
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1995

in: ifo Schnelldienst, 1995, 48, Nr. 25, 33-40

Das ifo Institut hat im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die steuerrechtliche und die belastungsmäßige Situation der Agrarwirtschaft in fünf EU-Partnerländern (Dänemark, Frankreich, Italien, Niederlande, Vereinigtes Königreich) verglichen. Die Untersuchung ergab, daß sich die anhand von Fallbeispielen errechneten nationalen Unterschiede in der Belastung mit Einkommensteuer und Substanzsteuern nicht ausgleichen, sondern teilweise sogar verstärken. Die Gesamtbelastung ist in Dänemark in allen drei Größenklassen, für die die Berechnungen angestellt wurden, am höchsten, in Italien am geringsten (Fallbeispiel 105 ha, 100.000 DM Gewinn, Gesamtsteuerbelastung in % des Gewinns: Dänemark 49; Niederlande 38; Frankreich 34,1; Vereinigtes Königreich 23,3; Italien 7,6.). Die Belastungsquoten dürften jedoch deutlich niedriger ausfallen, bezöge man alle legalen Möglichkeiten der Steuerreduzierung mit ein. Die teilweise beträchtlichen Belastungsunterschiede machen eine weitgehende Angleichung der direkten Steuern in der EU für die Landwirtschaft - für die Standortverlagerungen kaum in Frage kommen - noch dringlicher als für andere Sektoren.

Schlagwörter: Dänemark, Frankreich, Niederlande, Italien, Großbritannien, Landwirtschaft, Agrarrecht, Steuerrecht, Steuerbelastung, Einkommensteuer