Aufsatz in Zeitschrift

Handelskooperationen als Stütze des mittelständischen Einzelhandels in Ostdeutschland

Thomas Nassua
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, GfK-Marktforschung, München, Nürnberg, 1995

in: ifo-GfK-Konsumreport, 1995, Nr. 01, 09

Generell ist es den Kooperationen in jenen Bereichen, in denen sie mit dem zur Verfügung stehenden Beratungs- und Dienstleistungsinstrumentarium wirksame Hilfe leisten konnten, durchaus gelungen, die Unterschiede zwischen den ost- und westdeutschen Mitgliedern spürbar zu verringern. Dennoch reicht auch dieses Instrumentarium nicht aus, um den nach wie vor drängenden Problemen vieler Mitglieder, etwa im Bereich der zu geringen Eigenkapitalbasis, der hohen Ladenmieten, des Kaufkraftverlusts der Innenstädte durch Neuansiedlungen auf der grünen Wiese oder der Beschaffung von qualifiziertem Personal, wirksam abzuhelfen. Den beachtlichen Fortschritten, die die Kooperationen beim Know-How-Transfer und der Weiterentwicklung der einzelbetrieblichen Leistungsfähigkeit gemacht haben, steht eine spürbare Verschärfung des Einzelhandelswettbewerbs und der daraus für die Mitgliedsfirmen resultierenden Probleme gegenüber. Insofern bedarf der Großteil der ostdeutschen Kooperationsmitglieder auch künftig einer sehr viel intensiveren Unterstützung seitens der Zentralen. Dadurch ist zwar das Bild der Kooperationen nach außen hin etwas einheitlicher, der individuelle Freiraum des Mitglieds zur Gestaltung des eigenen Marketingkonzepts wird aber sehr viel stärker beschränkt als in Westdeutschland.

Schlagwörter: Handelskooperation, Einzelhandel, Deutschland, alte Bundesländer, Deutschland, neue Bundesländer