Aufsatz in Zeitschrift

Industrie (Ost) : Geschäftslage erneut verbessert

Joachim Gürtler
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1995

in: ifo Wirtschaftskonjunktur, 1995, 47, Nr. 04, T17-T20

Die Geschäftslage des verarbeitenden Gewerbes im neuen Teil des Bundesgebietes hat sich im März 1995 weiter verbessert, sie galt im großen und ganzen als befriedigend. Allerdings fanden die Geschäftsaussichten eine etwas weniger positive Beurteilung; von der Auslandsnachfrage dürften dabei nach wie vor nur geringe Impulse kommen. Die Bestellungen haben erneut kräftig zugenommen, trotz höherer Produktion stiegen die Auftragsbestände auf 3,2 Monate (Dezember 2,7 Monate). Trotz der weiterhin expansiven Produktionspläne soll die Belegschaft in den nächsten Monaten um 2% verringert werden. Darüberhinaus bezeichnete reichlich ein Viertel der Betriebe den derzeitigen Personalbestand als zu hoch, jedoch weniger häufig als bisher. Von überdurchschnittlichen Beschäftigungseinbußen ist weiterhin vor allem im Stahl- und Leichtmetallbau sowie in der Elektrotechnik auszugehen. Die Kurzarbeit hat nach dem leichten Anstieg im Januar und Februar wieder abgenommen: Im März waren nur noch in einem Fünftel der Unternehmen Teile der Belegschaft von Kurzarbeit betroffen. Weiter verbessert hat sich die Geschäftslage im Grundstoff- und Produktionsgewerbe; sie galt überwiegend als gut. Der weiteren Entwicklung sahen die Firmen ausgesprochen optimistisch entgegen; per saldo gut zwei Fünftel der Unternehmen rechneten mit einer Verbesserung. Sie setzten dabei auch auf Impulse aus dem Ausland. Dagegen eher unbefriedigend blieb die Geschäftslage im Investitionsgüterbereich, obwohl Nachfrage und Produktion erneut zugenommen habe. Seit Jahresende sind die Auftragsbestände von 3,7 auf 4,5 Produktionsmonate gestiegen, dennoch wurden sie überwiegend als unzureichend empfunden. Die Kapazitätsauslastung erreichte nicht ganz den Stand vom Dezember; aus den Meldungen errechnete sich ein

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