Aufsatz in Zeitschrift

Industrie (Ost) : kräftiger Produktionsanstieg

Joachim Gürtler
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1995

in: ifo Wirtschaftskonjunktur, 1995, 47, Nr.6, T17-T20

Nach den Ergebnissen des ifo Konjunkturtests vom Mai 1995 verschlechterte sich das Geschäftsklima im verarbeitenden Gewerbe in den neuen Bundesländern nur geringfügig. Die aktuelle Geschäftslage galt nach wie vor im großen und ganzen als befriedigend; für das kommende halbe Jahr wurde zwar weiterhin von einer Geschfäftsbelebung ausgegangen, allerdings hat der Optimismus erneut etwas nachgelassen. Von einer Auslandsnachfrage dürften kaum Impulse kommen, positive und negative Stimmen hielten sich lediglich die Waage. Der Personalabbau ist trotz des kräftigen Produktionswachstums noch immer nicht ganz zum Stillstand gekommen: Die befragten Industrieunternehmen rechneten für die nächsten drei Monate - wie im März und April - mit einem Personalabbau um 2%. Von überdurchschnittlichen Beschäftigungseinbußen ist weiterhin im Stahl- und Leichtmetallbau auszugehen. Die Kurzarbeit hat sich im Mai verringert: Nur noch in 15% der Unternehmen waren Teile der Belegschaft von Kurzarbeit betroffen. Auf einen fast guten Geschäftsverlauf lassen weiterhin die Urteile des Grundstoff- und Produktionsgütergewerbes schließen, allerdings hat die Zahl der positiven Meldungen etwas abgenommen. Auch über die Entwicklungsaussichten äußerten sich die Testteilnehmer abermals weniger optimistisch, dennoch berichtete noch jeder fünfte Betrieb über gute Perspektiven. Dagegen eher unbefriedigend blieb die Geschäftsentwicklung im Investitionsgütergewerbe. Bestellungen und Produktion dürften spürbar zugenommen haben, die Auftragsbestände blieben indes auf dem niedrigen Niveau vom Vormonat. Sie galten durchweg als zu klein. Bei der Einschätzung der Geschäftsperspektiven für das nächste halbe Jahr dominierten auch im Mai noch leicht die negativen Stimmen. Dementsprechend lassen auch die

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