Aufsatz in Zeitschrift

Kleine und mittlere Unternehmen in der GUS als Kooperationspartner ?

Jürgen Conrad
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1995

in: ifo Schnelldienst, 1995, 48, Nr. 19, 27-31

Mittelständische Unternehmen, d.h. Unternehmen mit bis zu 200 Mitarbeitern, sind in der GUS bereits während der Perestrojka entstanden, ihre Zahl hat jedoch 1991 bis 1993 besonders stark zugenommen. Die Unternehmen lassen sich nach ihrer Enstehung vier "Gründungswellen" zuordnen. Der Anteil der mittelständischen Unternehmen ist gering, die Wirtschaftsstruktur wird von Großunternehmen geprägt, an die sich kleinere Unternehmen häufig anbinden.Probleme für die Kleinunternehmen ergeben sich aus den noch in Entstehung befindlichen Märkten und der geringen Markttransparenz. Daneben gibt es Schwierigkeiten mit Behörden und der Mafia, welche nach Auskunft von Befragten jedoch überwunden werden können. Management Know-how ist ebenso wie fachliches Know-how vorhanden, die betriebliche Personalpolitik - die Mitarbeit von Familienangehörigen, Freunden oder ehemaligen Arbeitskollegen - stellt jedoch ein Wachstumshemmnis dar. Ein typischer Kleinunternehmer hat grosses Interesse an der Zusammenarbeit mit einem westlichen Partner, die Situation der Unternehmen und die Gründe für die Zusammenarbeit sind jedoch unterschiedlich und sollten bei der Auswahl der Kooperationspartner ebenso wie die Enstehung des Unternehmens berücksichtigt werden.

Schlagwörter: GUS-Staaten, Kooperation, Klein- und Mittelunternehmen, Wirtschaftsstruktur