Aufsatz in Zeitschrift

Konjunkturaufschwung setzt sich nach Unterbrechung fort

Gernot Nerb, Alexander Juchems, Josef Körner, Erich Langmantel, Wolfgang Meister, Frauke Neumann, Wolfgang Nierhaus
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1995

in: ifo Wirtschaftskonjunktur, 1995, 47, Nr. 12, A1-A20

Der wirtschaftliche Aufschwung in der Bundesrepublik, der 1994 - getragen von der Auslandsnachfrage und den Vorratsinvestitionen - sehr dynamisch war, hat sich seit Jahresanfang deutlich abgeflacht. Die erwartete Verlagerung der konjunkturellen Antriebskräfte auf die Inlandsnachfrage und insbesondere auf die Ausrüstungsinvestitionen kam nicht in Fahrt. Außerdem war die Bautätigkeit nach dem Auslaufen von Sondereffekten in Westdeutschland in der Tendenz rückläufig, in Ostdeutschland expandierte sie nicht mehr so schwungvoll wie in den letzten Jahren. Der private Verbrauch blieb angesichts kaum steigender Realeinkommen erwartungsgemäß schwach. Im Jahresdurchschnitt 1995 wird das reale Bruttoinlandsprodukt nur num 2 % zunehmen. Für Westdeutschland zeichnet sich ein Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Produktion um rund 1,5 % ab, für Ostdeutschland um 6 %. Die Abschwächung hat sich besonders in der Industrieproduktion niedergeschlagen. Mit einer Wachstumsrate von 4,5 % schneiden die Dienstleistungsunternehmen am besten ab.

Schlagwörter: Konjunktur, Deutschland, Tarifpolitik, Wirtschaftsprognose, Steuer, Konsum, D-Mark, Währung, Tarifvertrag, Export