Aufsatz in Zeitschrift

Landwirtschaft und Dienstleistungsbereich beginnen sich stärker zu verzahnen

Manfred Schöpe
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1995

in: ifo Schnelldienst, 1995, 48, Nr. 04, 16-22

Die Landwirte in der EU waren, je nach Betriebsausrichtung unterschiedlich, von den Veränderungen im Zuge der sog. Agrarreform erheblich getroffen. Einzelbetrieblich wirksame Begrenzungen der Produktion, Verpflichtung zur Flächenstillegung, z.T. deutliche Erzeugerpreisrückgänge und ein komplexes Prämien- und Beihilfensystem zwangen zur Unstellung der Betriebsorganisation. Reduzierte Einkommenserwartungen und eine verringerte Bodenmobilität veranlassen die Landwirte immer häufiger, zusätzliche Erwerbsmöglichkeiten sowohl innerhalb als auch in unmittelbarer Verbindung mit dem Agrarsektror zu suchen. Dabei bietet sich eine ganze Palette von Dienstleistungen and, die vom Ab-Hof-Verkauf über den Urlaub auf dem Bauernhof bis hin zur Übernahme von Landschaftspflege- und Kommunalarbeiten reicht. Gleichzeitig greifen sie, um die Fixkostenbelastung zu vemindern, auf überbetrieblich angebotene Maschinenleistungen zurück. Vor allem große, unternehmerisch geführte Betriebe nehmen auch verstärkt die Dienste privater Beratungsfirmen in Anspruch.

Schlagwörter: Deutschland, Bodenreform, Landwirtschaft, Dienstleistung, Landwirtschaftliches Betriebss, Europäische Wirtschafts- und W