Aufsatz in Zeitschrift

Perspektiven der europäischen Industriepolitik

Ralf Jakob
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1995

in: ifo Schnelldienst, 1995, 48, Nr. 05, 17-22

Betrachtet wird die Industriepolitik der Europäischen Union (EU) anläßlich der EURO-INVEST-Tagung vom 4. November 1994. In einer Mitteilung im Jahr 1990 hat die Europäische Kommission die allgemeinen Prinzipien der europäischen Industriepolitik definiert und deutlich gemacht, daß die Hauptverantwortung für die Wettbewerbsfähigkeit bei den Unternehmen selbst liegt. Aufgabe der öffentlichen Hand ist es, ein günstiges und dynamisches Umfeld für die industrielle Entwicklung zu schaffen. Im laufe der Zeit konzentrierten sich die Bemühungen der EU vor allem auf ein konkretes Arbeitsprogramm. Der wichtigste Schritt war das Weißbuch der Kommission "Wachstum,Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung" vom Dezember 1993. Industriepolitisch relevant ist aus dem Weißbuch vor allem die Schaffung transeuropäischer Netze in den Bereichen Verkehr und Energie und das Projekt Informationsgesellschaft.1994 wurde von der Kommission eine neue Mitteilung, mit dem Titel "Eine Politik der industriellen Wettbewerbsfähigkeit für die EU" vorgelegt. Die Mitteilung hebt vier Aktionsschwerpunkte hervor: die Förderung der immateriellen Investitionen, die Entwicklung der industriellen Zusammenarbeit,die Gewährleistung des fairen Wettbewerbs und schließlich die Modernisierung der Rolle der öffentlichen Hand.

Schlagwörter: Europäische Wirtschafts- und W, Industriepolitik, Infrastrukturpolitik, Forschungs- und Technologiepol, Ordnungspolitik, Internationaler Wettbewerb, Informationsgesellschaft, Unternehmen