Working Paper

Unterschiedliche regionale Technologien und Konvergenzgeschwindigkeiten im neoklassischen Wachstumsmodell : empirische Befunde für die Verarbeitende Industrie Westdeutschlands 1987 - 1989

Hans-Joachim Schalk, Gerhard Untiedt
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1995

ifo Diskussionsbeiträge / 23

In diesem Beitrag wird anhand des neoklassischen Wachstumsmodells die Bedeutung von unterschiedlichen regionalen Technologien für den Konvergenzprozeß diskutiert und die in vielen Studien erhaltene "Zwei-Prozent-Regel" mit den Daten der Verarbeitende Industrie und Arbeitsmarktregionen Westdeutschlands überprüft. Die Ergebnisse zeigen, daß unterschiedliche Technologien für das Wachstum von erheblicher Bedeutung sind, ihre Vernachlässigung scheinbar die "Zwei-Prozent-Regel" bestätigt, während ihre Berücksichtigung die Konvergenzgeschwindigkeit auf etwa 12 % ansteigen läßt. Dieses Ergebnis ist kompatibel mit einer Produktionselastizität des Kapitals von rund 1/3, welche mit den Verteilungsquoten des Volkseinkommens besser übereinstimmt als die von rund 30 %, die aus der "Zwei-Prozent-Regel" folgt. Weiterhin wird gezeigt, daß die Regionen nur dann zu identischen Produktionsniveaus konvergieren, wenn sich die unterschiedlichen Technologien angleichen. Für den Konvergenzprozeß zwischen Ost- und Westdeutschland prognostiziert die Studie eine erheblich optimistischere Entwicklung als die meisten bisherigen Untersuchungen.

Schlagwörter: Deutschland