Aufsatz in Zeitschrift

Ausländische Direktinvestitionen in Japan

Hanns-Günther Hilpert
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1996

in: Japan Analysen Prognosen, 1996, Nr. 120/121, 08-14

Die Diskrepanz zwischen ausfließenden und einfließenden Direktinvestionen ist in keinem Industrieland der Welt so ausgeprägt wie in Japan. Während japanische Unternehmen im Zeitraum von 1990 bis 1993 den Gegenwert von etwa 2,5% der inländischen Bruttoanlageinvestitionen im Ausland investierten, entsprachen die vom Ausland in Japan getätigten Direktinvestionen gerade einmal 0,1% (aller inländischen Bruttoanlageinvestionen Japans). Mit 5,9% ausströmenden Direktinvestitionen und 1,7% einströmenden Direktinvestitionen blieb das Ungleichgewicht in Deutschland dagegen deutlich niedriger. Diese Gegenüberstellung zeigt für Japan nicht nur ein erheblich ausgeprägteres Mißverältnis im internationalen Investitionsverkehr, sie weist auch darauf hin, daß Japan in weitaus geringerem Maße investiv mit der Weltwirtschaft verflochten ist. Die ausländischen Direktinvesitonen in Japan beliefen sich zu Ende des abgelaufenen Fiskaljahres 1995/96 auf einen kumulativen Gesamtbestand von 37,6 Mrd. US-$. Der größte Investor in Japan sind traditionell die USA, die Ende März 1996 mit 15,4 Mrd. US-$ einen Anteil von 40,9% am Gesamtbestand hielten.

Schlagwörter: Japan, Direktinvestition, Standort, Unternehmen, Weltwirtschaft, Wirtschaftspolitik, Industrie, Handel, Marktanteil, Markt