Aufsatz in Zeitschrift

Die Lage der Weltwirtschaft und der deutschen Wirtschaft im Frühjahr 1996


ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1996

in: ifo Wirtschaftskonjunktur, 1996, 48, Nr. 04, A1-A30

In Deutschland hat sich die Konjunktur im Laufe des vergangenen Jahres deutlich abgekühlt. Maßgeblich hierfür war das Zusammenwirken der sprunghaften Höherbewertung der D-Mark und der unerwartet starken Tariflohnanhebungen vom Frühjahr 1995. Im Winterhalbjahr ging die Produktion sogar um etwa 0,5 % zurück. Hierzu trug allerdings der ungewöhnlich kalte und lange Winter nicht unerheblich bei. In witterungsabhängigen Bereichen, vor allem im Baugewerbe sowie seinen vor- und nachgelagerten Zweigen, kam es zu stärkeren Produktionsausfällen. In Westdeutschland war auch die Industrieproduktion rückläufig. Das Bruttoinlandsprodukt sank im Winterhalbjahr fast auf den Vorjahresstand. Besonders ausgeprägt war die konjunkturelle Schwäche bei den Produzenten von Vorprodukten, während sich im Investitionsgütergewerbe im Laufe des Jahres eine, zuletzt sogar überraschend deutliche Aufwärtstendnz herausbildete. In Ostdeutschland übertraf das reale Bruttoinlandsprodukt im Winterhalbjahr den Vorjahresstand nur noch um reichlich 3 %. Die Schwäche auf dem Arbeitsmarkt wird auch im weiteren Verlauf dieses Jahres anhalten.

Schlagwörter: Weltwirtschaft, Deutschland, Vereinigte Staaten, Japan, Westeuropa, Ostmitteleuropa, Rohstoffpreis, Außenhandel, Arbeitslosigkeit, Produktion