Aufsatz in Zeitschrift

Entwicklungsdisparitäten im Einzelhandel Sachsen-Anhalts

Josef Lachner
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, GfK-Marktforschung, München, Nürnberg, 1996

in: ifo-GfK-Konsumreport, 1996, Nr. 04, 09

Die Absicht möglichst rasch günstig Standorte zu besetzen, hat vor allem im Einzelhandel Sachsen-Anhalts zu beträchtlichen räumlichen Entwicklungsdisparitäten geführt. Sie sind unter anderem dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Ansiedlung von Handelsbetrieben und der räumlichen Bevölkerungsverteilung nur teilweise Übereinstimmung besteht. Die Verteilung von Einzelhandelsgeschäften über das gesamte Land entspricht nicht der räumlichen Zentrenhierarchie. Das ist vor allem auf die Ansiedlung neuer Geschäfte zurückzuführen, die sich bei der Auswahl der Standorte vorwiegend von der Erreichbarkeit durch den Individualverkehr haben leiten lassen. So entstanden auf der grünen Wiese großflächige Einkaufszentren. Diesen Einzelhandelsformen kam ihr Image, besonders preisgünstig zu sein, zugute. Außerdem wurde die Kunden-Akzeptanz durch das Angebot kostenloser Parkplätze gefördert. Den Konsumenten, die zunehmend über Personenkraftwagen verfügen und damit ihren Wocheneinkauf erledigen, kommt das sehr entgegen.

Schlagwörter: Einzelhandel, Sachsen-Anhalt, Standort, Handel, Wirtschaftsprognose, Konjunktur, Marketing, Konsum, Sortiment, Nachfrage