Aufsatz in Zeitschrift

Handel ohne Schwung

Josef Lachner
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1996

in: ifo Wirtschaftskonjunktur, 1996, 48, Nr. 05, A1-A16

Der deutsche Einzelhandel setzte 1995 nominal 1 % und real 2 % weniger um als im Vorjahr. Damit blieb die Entwicklungsdiskrepanz gegenüber dem gesamten privaten Verbrauch bestehen, der nominal um 3,7 % und real um 1,7 % zugenommen hat. Da die Entlastungen im Laufe des Jahres eher an Einfluß verlieren werden, dürfte der Einzelhandel nominal nur um 1 % mehr umsetzen als im Vorjahr. In den verschiedenen Sparten des Einzelhandels mit Ge- und Verbrauchsgütern profilieren sich mehr und mehr Fachmärkte als preisaktive Anbieter. Dennoch bieten sich auch für mittelständische Fachhandeslgeschäfte Chancen, beispielsweise durch Spezialisierung im Warenbereich oder hinsichtlich der Zielgruppen. Noch stärker als in den alten Bundesländern gelang es discountierenden Formen des Einzelhandels in den neuen Bundesländern, Marktanteile zu gewinnen.

Schlagwörter: Handel, Deutschland, Konjunktur, Nachfrage, Einzelhandel, Umsatz, Wirtschaftsprognose, 1996, Unternehmen, Konsumgut