Aufsatz in Zeitschrift

Kann die Intensivierung der innerkoreanischen Wirtschaftskooperationen zur Wiedervereinigung führen?

Chang Woon Nam
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1996

in: ifo Schnelldienst, 1996, 49, Nr. 4, 20-25

In der koreanischen Wiedervereinigungsdebatte gewinnen wirtschaftliche Aspekte an Bedeutung. Die wirtschaftliche Komplementärität der beiden Teile Koreas wird stärker betont. Für den Norden wird eine graduelle Wirtschaftsreform nach dem chinesichen Modell erwartet. Im Falle einer Absorption des nördlichen Teils nach dem deutschen Modell ist aufgrund des großen ökonomischen Süd-Nord-Gefälles mit sehr hohen Vereinigungskosten zu rechnen. Trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten Nordkoreas ist die Wahrscheinlichkeit einer Revolution gegen das kommunistische Regime relativ gering, obwohl diese Möglichkeit nicht völlig auszuschließen ist. Da die weitere Isolierung Nordkoreas die Kriegsgefahr auf der koreanischen Halbinsel erhöhen könnte, strebt Südkorea als Übergang zu einem vereinten Korea eine Süd-Nord-Konföderation und eine Wirtschaftsgemeinschaft mit Nordkorea an.

Schlagwörter: Wirtschaftsstruktur, Korea (Demokratische Volksrepu, Ostasien, Korea (Republik), Wirtschaftsreform, Sozialprodukt, Bevölkerung, Export, Import, Industrie