Aufsatz in Zeitschrift

Konjunkturelle Aussichten in Ungarn bis zum Jahr 1998

Judit Habuda
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1996

in: ifo Schnelldienst, 1996, 49, Nr. 36, 41-45

Der Bericht informiert über die konjunkturellen Aussichten in Ungarn bis zum Jahr 1998. Die ungarische Wirtschaft ist zwar 1994 um 3% und 1995 um 2% gewachsen, doch blieb dieses Wachstum, das nach dem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts zwischen 1990 und 1993 wieder einsetzte, deutlich hinter den Raten der anderen vier Visegrádländer zurück. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung rechnet für 1996 mit Zuwachsraten von 6% für Polen, die Slowakei und Tschechien und 5% für Slowenien, so daß zumindest in Polen 1996 wieder das Niveau des BIP von 1989 erreicht wird. Für Ungarn wird schließlich ein 2%iges Wachstum vorausgesagt. Trotz der Wachstumsschwäche ist Ungarn weiterhin führend bei den ausländischen Direktinvestitionen. Der Pro-Kopf-Wert des Auslandskapitals beläuft sich auf fast 1.000 US-$ und liegt damit weit höher als in jedem anderen osteuropäischen Land. 1995 konzentrierten sich 29,6% aller Bestände auf Ungarn. Der relative Rückstand Ungarns bezüglich des BIP wird sich in den kommenden zwei Jahren weiter vergrößern. Dieser Rückstand wird allerdings durch schnellere strukturelle Reformen kompensiert.

Schlagwörter: Inflation, Ungarn, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Visegrad-Staaten, Sozialprodukt, Konjunktur, Direktinvestition