Aufsatz in Zeitschrift

Privater Verbrauch stützt Konjunktur

Wolfgang Nierhaus
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, GfK-Marktforschung, München, Nürnberg, 1996

in: ifo-GfK-Konsumreport, 1996, Nr. 06, 09

Der private Verbrauch in der Bundesrepublik Deutschland entwickelte sich seit dem Jahr 1993 erstaunlich robust. Obwohl die Expansion der Realkommen durch die unbefriedigende Arbeitsmarktentwicklung und stark steigende Steuern und Sozialabgaben stark gedämpft wurde, nahm die reale Nachfrage der privaten Hauhalte spürbar zu, weil die Sparquote sank. In den ersten Monaten des laufenden Jahres stieg der reale private Verbrauch weiter an. Im ersten Vierteljahr betrug der Zuwachs gegenüber dem Vorquartal saisonbereinigt 0,5 %. Das sind auf Jahresbasis hochgerechnet 2 %. Die Nettolöhne und -gehälter 1996 werden dagegen mit 3,5 % deutlich kräftiger zulegen als im abgelaufenen Jahr. Die Transfereinkommen der privaten Haushalte werden 1996 mit 1,5 % nur wenig steigen. Die etwas kräftige Zunahme der realen Kaufkraft dürfte auch dir Spartätigkeit anregen. Aufgrund der steuerlichen Besserstellung von Verbraucherschichten mit einer unterdurchschnittlichen Nachfrage nach Dienstleistung dürfte für den Einzelhandel 1996 die insgesamt schon drei Jahre andauernde Umsatztalfahrt zu Ende gehen.

Schlagwörter: Konsum, Einkommen, Arbeitsmarkt, Steuer, Einzelhandel, Kaufkraft, Deutschland