Aufsatz in Zeitschrift

Privater Verbrauch weiter konjunkturrobust

Wolfgang Nierhaus
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, GfK-Marktforschung, München, Nürnberg, 1996

in: ifo-GfK-Konsumreport, 1996, Nr. 12, 09

Der private Verbrauch ist im Jahr 1996 zwar weiter gestiegen, das Expansionstempo dürfte mit 1,75 % im Jahresergebnis freilich hinter den Erwartungen zurückgeblieben sein. Zum Jahresanfang wurden staatliche Abgaben gesenkt und der Familienausgleich verbessert, zugleich wurden allerdings die Sozialbeiträge spürbar angehoben. Zudem stiegen zur Jahresmitte die Beiträge zur Pflegeversicherung, was die Kaufkraft bei rückläufiger Beschäftigung zusätzlich dämpfte. Die Sparquote blieb im Jahresdurchschnitt 1996 nahezu unverändert. Nach den Ergebnissen des ifo Konjunkturtests vom November sind von der neuen Ladenschlußregelung noch keine anregenden Impulse auf den Einzelhandel ausgegangen. Die Transfereinkommen der privaten Haushalte werden im Jahr 1997 wegen der staatlichen Sparmaßnahmen ledigich um knapp 2 % zunehmen. Unter Einrechnung der weiter kräftig steigenden Privatentnahmen werden die verfügbaren Einkommen um 3 % zunehmen, real - bei einer Preissteigerungsrate von 1,5 % - noch um 1,5 %, also im gleichen Ausmaß wie 1996. Mit einem Anstieg der Sparquote ist auch 1997 nicht zu rechnen.

Schlagwörter: Konsum, Sparen, Beschäftigung, Kaufkraft, Sparquote, Wirtschaftsprognose, Konjunktur, Deutschland