Aufsatz in Zeitschrift

Regionale Aspekte der Arbeitsmarktproblematik in Sachsen

Ulrike Mandalka, Jürgen Riedel, Carsten Schreiber
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, Dresden, 1996

in: ifo Dresden berichtet, 1996, 03, Nr. 01, 10-20

Der Systemwandel hat seit Beginn der neunziger Jahre zwar in ganz Sachsen zu Produktions- und Beschäftigungseinbrüchen geführt, aber vor allem auch regional spezifische Entwicklungen ausgelöst. So bildeten sich beträchtliche Disparitäten bei der Unterbeschäftigungsquote heraus. Auf der anderen Seite trugen das Pendeln zu Arbeisplätzen außerhalb der Landesgrenze Sachsens und Abwanderungen zur Entlastung des Arbeits- und Ausbildungsmarktes bei. Neben der aktuellen wirtschaftlichen und sozialen Lage waren die Nähe zum westdeutschen Arbeitsmarkt und die subjektive Bewertung der künftigen wirtschaftlichen Entwicklung in der jeweiligen Heimatregion von maßgeblicher Bedeutung für die Abwanderungsentscheidung. Die Oberzentren wiesen im Vergleich zu ihren jeweiligen Arbeitsamtsbezirken unterdurchschnittliche Arbeitslosenquoten auf. Dagegen fiel die Höhe der Arbeitslosigkeit in den eher peripheren Regionen entlang der EU-Außengrenze sehr unterschiedlich aus. Eine besonders hohe Arbeitslosenquote war dort zu verzeichnen, wo neben der periqheren Lage andere Parameter, wie eine besonders wettbewerbsbedrohte Industriestruktur und Infrastrukturmängel, erschwerend hinzukamen.

Schlagwörter: Sachsen, Arbeitsmarkt, Arbeitsmarktpolitik, Beschäftigung, Regionaler Arbeitsmarkt, Arbeitsmarktstatistik, Arbeitslosigkeit, Standort, Bevölkerung, Personalplanung