Aufsatz in Zeitschrift

Umweltpolitische und ökonomische Beurteilung von CO2-Minderungsmaßnahmen im Kleinverbrauchssektor

Johann Wackerbauer
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1997

ifo Schnelldienst, 1997, 50, Nr. 07, 09-17

Auf den Kleinverbrauchssektor entfielen 1990 in Deutschland nur 7,5% der CO2-Emissionen. Zu dem sehr heterogenen Sektor (u.a. Landwirtschaft, Groß- und Einzelhandel, Handwerk, Baugewerbe, Staat und Organisationen ohne Erwerbszweck), gehört jedoch mit den privaten Dienstleistungen ein Wirtschaftsbereich, der künftig noch erheblich an Bedeutung gewinnen wird. Etwa die Hälfte der Energie wird im Kleinverbrauchsektor für Raumwärme eingesetzt, jeweils ein Viertel für mechanische Energie und Beleuchtung sowie für Erzeugung von Prozeßwärme. Ohne zusätzliche Maßnahmen ist davon auszugehen, daß die CO2-Emission zwischen 1990 und 2005 um fast 15% sinken.Wenn die von der Interministeriellen Arbeitsgruppe "CO2-Reduktion" (IMA) vorgeschlagenen ordnungsrechtlichen Instrumente im Kleinverbrauchssektor angewendet werden, erreicht der Sektor, isoliert betrachtet das Ziel, die CO2-Emissionen zwischen 1990 und 2005 um 25% zu senken. Da andere, gewichtigere Bereiche das Ziel jedoch verfehlen, reicht das Maßnahmebündel nicht aus. Es wird daher geprüft, mit welcher CO2-Verminderung und welchen Kosten die Übertragung der Wärmeschutzverordnung auf Gebäudebestand verbunden wäre.

Schlagwörter: Kohlendioxid, Energie, Energiekonsum, Umweltpolitik, Heizungsanlage, Deutschland