Aufsatz in Zeitschrift

Westeuropa : 1997 und 1998 stetiger Konjunkturaufschwung

Oscar-Erich Kuntze
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1997

in: ifo Wirtschaftskonjunktur, 1997, 49, Nr. 06, A1-A26

Der vorliegende Bericht informiert über die konjunkturelle Entwicklung in Westeuropa für das Jahr 1996 und zeigt in wesentlichen Zügen die Hauptursachen und Auswirkungen der aktuellen Wirtschaftslage. Weiterhin wird die gesamtwirtschaftliche Entwicklung für das Jahr 1997 und 1998 prognostiziert. Insgesamt nahm 1997 das reale Bruttoinlandsprodukt in Westeuropa um 1,5% zu. Die Veränderungsraten der meisten Länder lagen dicht bei diesem Wert. Am meisten erhöhte sich der Export von Gütern und Dienstleistungen mit 5%. Die Bruttoanlageinvestitionen stiegen bedingt durch die schwache Baukonjunktur nur um 1,5% und der private Konsum um 1,75%. Im Zuge der konsolidierungsorientierten Finanzpolitik wurde der Staatsverbrauch nur um ungefähr 1% ausgeweitet. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt verschlechterte sich weiter und der Preisauftrieb blieb mäßig. Für 1997 rechnen die Wirtschaftsexperten mit einem weiteren konjunkturellen Aufschwung, der durch niedrige Zinsen, positive Wirtschaftsentwicklungen in anderen wichtigen industriellen Ländern und durch einen gestiegenen Wechselkurs des US-Dollars stimuliert wird. Für 1998 rechnet man mit einem BIP-Wachstum von 2,5%, das den konjunkturellen Aufschwung weiter festigen soll.

Schlagwörter: Westeuropa, Wirtschaftslage