Aufsatz in Zeitschrift

Italien: Schon bald ein »Miracolo economico«?

Oscar-Erich Kuntze
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2001

in: ifo Schnelldienst, 2001, 54, Nr. 13, 53-59

In Italien hat sich das soziale und politische Umfeld erheblich verändert, mit der Folge, dass sich der Strukturwandel beschleunigt und die noch immer sehr zahlreichen Verkrustungen schneller aufgebrochen werden. Im Jahr 2000 hat sich das Wirtschaftswachstum dank des weitwirtschaftlichen Aufschwungs spürbar beschleunigt (+ 2,9%). Auf dem Arbeitsmarkt verbesserte sich die Lage weiter. Die Beschäftigung erhöhte sich um 1,5% und die Arbeitslosenquote sank um 0,8 Prozentpunkte auf 10,5% im Jahresdurchschnitt. Die Konsumentenpreise stiegen um 2,9%. Nachdem sich im laufenden Jahr das Wachstum zunächst in unverändertem Tempo fortgesetzt hat, ist im Sommerhalbjahr eine deutliche Verlangsamung zu erwarten. Das reale BIP dürfte um etwa 2% expandieren. Auf dem Arbeitsmarkt bessert sich die Lage moderat. Die Verbraucherpreise dürften das Niveau von 2000 um 2¾% übertreffen. Bei wieder günstigeren weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen sollte 2002 die italienische Konjunktur zunehmend an Dynamik gewinnen. Das Wirtschaftswachstum dürfte 2¼% betragen, bei allmählich rascher zunehmender Beschäftigung. Der Preisauftrieb lässt weiter nach. Die Leistungsbilanz schließt erneut etwa ausgeglichen.

Schlagwörter: Italien, Wirtschaftslage, Wirtschaftspolitik
JEL Klassifikation: O100,O110,O520

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2001