Aufsatz in Zeitschrift

Südafrika im Jahr 2001: Noch stabil trotz regionaler Turbulenzen

Axel J. Halbach
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2001

in: ifo Schnelldienst, 2001, 54, Nr. 14, 15-22

Von Südafrika ging mit der politischen Wende am Kap die Hoffnung aus, das Land könnte für den gesamten Subkontinent zu einem Vorbild demokratischer Entwicklung, politischer Stabilität und wirtschaftlichen Aufschwungs werden. Tatsächlich hat die Kaprepublik diesen Erwartungen bis heute weitgehend entsprochen. Im Jahr 2000 konnte Südafrika mit 3,1% das höchste reale Wirtschaftswachstum seit 1996 realisieren, eine Folge günstiger Entwicklung in der Landwirtschaft, der verarbeitenden Industrie und im Dienstleistungsbereich. Trotz der insgesamt günstigen Wirtschaftsentwicklung ging aber der Arbeitsplatzabbau im formalen Sektor außerhalb der Landwirtschaft weiter und beschleunigte sich im Jahr 2000 mit - 2,7% sogar wieder, verglichen mit - 1,9% im Vorjahr und - 3,7% in 1998. Die Inflation stieg auf 7,8% (nach 6,9% in 1999), so dass die Armut im Land kaum verringert werden konnte. Mit den Auswirkungen der Aids-Epidemie und den von den anarchischen Zuständen in Simbabwe ausgehenden Unsicherheiten zeigen sich für die Zukunft dunklere Wolken am Horizont. In den kommenden Jahren wird es deshalb vor allem darauf ankommen, ob für die Armutsbevölkerung im Land spürbare Verbesserungen erreicht werden können.

Schlagwörter: Südafrika, Entwicklung, Wirtschaftswachstum, Konjunktur, Wirtschaftspolitik
JEL Klassifikation: O100,O110,O550

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2001