Aufsatz in Zeitschrift

DV-Dienstleister: Hoffnungsschimmer?

Joachim Gürtler
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2002

in: ifo Schnelldienst, 2002, 55, Nr. 06, 30-33

Die 28. Konjunkturumfrage für DV-Dienstleistungen, die schwerpunktmäßig im Januar und Februar 2002 stattfand, zeigte, dass die markante Verschlechterung des weltwirtschaftlichen Umfelds im vergangenen Jahr auch in der erfolgsverwöhnten Software und DV-Dienstleistungsbranche Spuren hinterlassen hat. Das Geschäftsklima setzte die bereits seit Herbst 2000 anhaltende konjunkturelle Talfahrt fort, der Stimmungsindikator ist nach dem 11. September auf den niedrigsten Wert seit Einführung der Konjunkturumfrage gefallen. Inzwischen gibt es aber erste Anzeichen, dass sich ein Wendepunkt in der deutschen Software- und DV-Dienstleistungsbranche abzeichnen könnte. Das Geschäftsklima hat sich erstmals seit den Herbstmonaten vor zwei Jahren wieder leicht verbessert. Noch beruht die Stimmungsverbesserung allerdings nur auf einer etwas günstigeren Beurteilung der aktuellen Geschäftslage im vierten Quartal 2001. 30% der Unternehmen beurteilten im Jahresschlussquartal 2001 ihren Geschäftsverlauf als günstig, 56% als befriedigend, 14% der Testteilnehmer empfanden ihre derzeitige Situation als schlecht. Die Aussichten für das kommende halbe Jahr hellten sich dagegen nicht auf, sie wurden nach wie vor nur mit vorsichtigem Optimismus bedacht. Die Ernüchterung schlägt sich immer stärker in den Beschäftigtenzahlen nieder, und das Beschäftigungswachstum verliert erheblich an Schwung. Zwei von drei Unternehmen berichteten im vierten Quartal 2001 über Behinderungen der Geschäftstätigkeit. Schwach gefüllte Auftragsbücher stehen mit der Hälfte aller Nennungen unverändert an erster Stelle.

Schlagwörter: EDV-Dienstleistung, Geschäftsklima, Branchenentwicklung, Branchenkonjunktur, Deutschland
JEL Klassifikation: L860

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ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2002