Aufsatz in Zeitschrift

Wie viel Marktwirtschaft für das deutsche Gesundheitswesen?

Günther Neubauer, Peter Zweifel, Michael Breuer
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2002

in: ifo Schnelldienst, 2002, 55, Nr. 17, 3-14

Können Kostendämpfungsgesetze, Budgetierungen, Positivlisten und weitere Regulierungen, das deutsche Gesundheitswesen effizienter gestalten, oder sollten die eingefahrenen Wege in der Gesundheitspolitik verlassen und mehr marktlicher Wettbewerb im Bereich der Gesetzlichen Krankenversicherung zugelassen werden? In seinem Beitrag schlägt Prof. Dr. Günter Neubauer, Universität Bundeswehr der München, vor, »sowohl Krankenkassen wie auch Verbände der Leistungserbringer als private Vereinigungen bzw. Unternehmen (zu etablieren). ... Es gelte, die staatliche Verantwortung auf eine Rahmenverantwortung zu reduzieren und den Versicherten und Patienten mehr direkte Mitwirkungsmöglichkeit zu eröffnen.« Prof. Dr. Peter Zweifel und Dr. Michael Breuer, Universität Zürich, bemängeln am bestehenden System besonders den Umstand, »dass zahlreiche dieser regulatorischen Eingriffe Folgeregulierungen darstellen, die allein deshalb notwendig werden, weil der Preis als Steuerungsmechanismus im Gesundheitswesen weitgehend außer Kraft gesetzt wurde.« Und auch Prof. Dr. Klaus-Dirk Henke, TU Berlin und zurzeit University of York, plädiert in seinen Ausführungen für einen allmählichen Systemwandel in der Finanzierung der Krankenversicherung und der Struktur ihrer Träger, der in einem »(Radikal-)Modell einer gesetzlichen Mindestversicherungspflicht für alle mit Wahl- und Wechselmöglichkeiten für den Einzelnen« enden sollte.

Schlagwörter: Gesundheitswesen, Gesundheitspolitik, Gesundheitsreform, Gesetzliche Krankenversicherung, Gesundheitsfinanzierung, Wettbewerb, Marktwirtschaft, Deutschland
JEL Klassifikation: I180

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 2002